Wenn das WordPress-Dashboard nicht richtig angezeigt wird, schreckt man sich zunächst gehörig. Ich hatte dieses Problem kürzlich nach der Migration einer WordPress Website auf eine andere Domain. Trotzdem ist dieses Problem recht einfach zu beheben, und hier sind die konkreten Schritte:

Wird das WordPress-Dashboard nicht richtig angezeigt, sollte einer oder mehrere der folgenden Schritte das Problem beheben: Leeren des Browser-Cache, leeren vorhandener Caches auf Webserver und Website, und kleine temporäre Änderungen in WordPress-Konfigurations-Dateien.

Das klingt auf den ersten Blick recht kompliziert, das ist es aber nicht. Gehen Sie diese Schritte einfach der Reihe nach durch, dann wird sich irgendwann das gewünschte (nämlich normal aussehende) WordPress-Dashboard wieder zeigen. Hier sind die Schritte im Detail. Zunächst gibt es außerdem noch eine Erklärung des Problems.

Das Problem: Das WordPress-Dashboard wird nicht richtig angezeigt

Was ist eigentlich mit dieser Problem-Beschreibung gemeint: Das WordPress-Dashboard wird nicht richtig angezeigt? Konkret ist gemeint, dass man unter dem normal aussehenden oberen Menü des Dashboards

Das Top-Menü im WordPress-Dashboard wird richtig angezeigt

statt linkem Seitenmenü und Inhaltsbereich zunächst nur das Seitenmenü als Text-Liste angezeigt bekommt, ungefähr in dieser Art:
Das Seitenmenü im WordPress-Dashboard wird nicht richtig angezeigt. Die Style-Sheets werden nicht angewendet.

Auf diese Art werden alle Menüpunkte des linken Seitenmenüs untereinander aufgereiht. Darunter kommt dann der Inhaltsbereich, der grundsätzlich auch funktioniert. D.h. man kann auf Links klicken, Plugins deaktivieren, etc., aber es sieht eben nur wie aneinander gereihter Text aus.

Was ist passiert, wenn das WordPress-Dashboard nicht richtig angezeigt wird?

Lösungen für: WordPress Dashboard wird nicht richtig angezeigt

Wenn das WordPress-Dashboard nicht richtig angezeigt wird, bedeutet das, dass die StyleSheets, die normalerweise das Aussehen und Layout im WordPress-Backend bestimmten, nicht ordentlich funktionieren.

Das kann verschiedene Ursachen haben, aber es läuft eigentlich immer darauf hinaus, dass ein paar Dateien nicht zusammenpassen.

Ohne die Styles ist das, was im WordPress-Dashboard ausgegeben wird, tatsächlich einfach nur HTML-Darstellung der primitivsten Sorte. Die Menüs und Untermenüs sehen dabei wie hierarchische Listen aus. Bereiche, die eigentlich nebeneinander angeordnet sind, werden untereinander angezeigt, und es gibt keine Ränder bei Boxen, keine gefärbten Buttons oder dergleichen – hauptsächlich einfach nur Text.

Interessanterweise ist es nicht so wichtig, die Ursache des Problems zu kennen, um es zu lösen. Wenn Sie gerade irgendetwas zentrales verändert, upgedatet oder ausgetauscht haben, dann können Sie davon ausgehen, dass dieser Prozess vermutlich Schuld ist. Die Schritte zur Lösung unterscheiden sich dabei nicht sonderlich, außer dass Sie in manchen Fällen bereits mit Schritt 1 fertig sind, in anderen Fällen erst bei 3, etc.

Konkrete Schritte zur Lösung des Problems WordPress-Dashboard wird nicht richtig angezeigt

Die konkreten Schritte, die ich hier aufgelistet habe, sind so geordnet, dass Sie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit nach weniger Schritten Ihr Problem gelöst haben. Das gilt aber nur im Mittel über mehrere Personen und nicht für jede(n) einzelne(n) von Ihnen.

Wenn es bei Ihnen also nicht gleich bei Schritt 1 und 2 erledigt ist, haben Sie bitte Geduld und bleiben Sie dran, das ganze Prozedere dauert nicht lange. Also los geht’s:

Schritt 1: Den Browser-Cache leeren

Leeren Sie zunächst den Browser-Cache. Das betrifft nur gecachte (also zwischengespeicherte) Dateien und Bilder. Cookies, Login-Daten, etc. können Sie unverändert lassen. Wie Sie Ihren Browser-Cache löschen können, hängt von Ihrem Internet-Browser ab. Hier sind die wichtigsten Beispiele:

  • Google Chrome: Klicken Sie im Menü Chrome auf Browserdaten löschen. Danach wählen Sie auf dem folgenden Bildschirm bei Folgendes für diesen Zeitraum löschen zunächst Gesamter Zeitraum und dann Bilder und Dateien im Cache aus. Entfernen Sie die Häkchen bei allen anderen Punkten. Klicken Sie dann auf Browserdaten löschen.
  • Mozilla Firefox: Öffnen Sie über das Firefox-Menü die Einstellungen. Klicken Sie auf Datenschutz und Sicherheit. Dort scrollen Sie zu Chronik und klicken Sie auf Neueste Chronik löschen. Im erscheinenden Fenster wählen Sie nur Cache sowie als Zeitraum Alles aus und bestätigen Sie mit Jetzt löschen.
  • Microsoft Edge: Öffnen Sie über das Edge-Hauptmenü den Punkt Einstellungen. Dort gehen Sie zu Browserdaten Löschen und wählen Sie nur Zwischengespeicherte Daten und Dateien aus. Bestätigen Sie mit Löschen.

Im Zweifelsfall tippen Sie Cache löschen in das Suchfeld der Hilfeseiten Ihres bevorzugten Internet-Browsers ein, um eine konkrete und für Ihre exakte Browserversion zutreffende Anleitung zu erhalten.

Nach dem Leeren des Browser-Caches laden Sie das WordPress-Dashboard neu. Problem gelöst? Ja? Perfekt und weiter zum Feedback. Nein? Weiter zu Schritt 2:

Schritt 2: Caches in Plugins und auf dem Server löschen bzw. aktualisieren

Das Leeren des Browser-Caches entfernt alte Versionen von Stylesheet- (CSS) oder anderen Dateien, die einen Konflikt verursacht haben, aus dem Zwischenspeicher Ihres Internet-Browsers, sodass die aktuellen und passenden Dateien nachgeladen werden.

Das gleiche Problem kann auch mit anderen Caches auftreten. Einen Cache kann es z.B. noch auf folgende Arten geben:

  • Wenn Sie ein Caching-Plugin verwenden, wie z.B. Swift Performance Lite oder WP Fastest Cache. Leeren Sie in so einem Fall auch den Website-Cache, der durch dieses Plugin erzeugt wird.
  • Wenn Sie ein Optimierungs-Plugin verwenden, wie z.B. Autoptimize. Leeren Sie auch den Cache solcher Plugins, in dem sich oft einige CSS-Dateien befinden.
  • Wenn Ihr Webhost ein Caching-System vor Ihre Website geschaltet hat. Ob das so ist, finden Sie in der Beschreibung Ihres Hosting Pakets bzw. über Kontaktaufnahme mit Ihrem Hosting-Provider. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Hosting-Paket so etwas hat, überspringen Sie diesen Schritt zunächst einmal. Wenn der Rest nicht hilft, kontaktieren Sie Ihren Hosting-Support.
  • Wenn Sie ein CDN (Content-Delivery-Network) verwenden, wie z.B. Cloudflare. Stellen Sie in so einem Fall sicher, dass der Cache dort ebenfalls aktualisiert wurde.

Nachdem Sie so alle vorhandenen Caches gelöscht oder aktualisiert haben, laden Sie Ihr WordPress-Dashboard neu. Problem gelöst? Ja? Perfekt und weiter zum Feedback. Nein? Weiter zu Schritt 3:

Schritt 3: WordPress-, Theme- und Plugin-Updates einspielen oder WordPress-Core nochmal installieren

Es kann vorkommen, dass benötigte Dateien beschädigt wurden, oder inkompatibel oder verloren gegangen sind. Um so ein Problem zu beheben, stellen Sie zunächst sicher, dass Sie WordPress auf die neueste Version aktualisiert haben. Das gleiche gilt für Ihre Themes und Plugins. Aktualisieren Sie alles auf die neuesten Versionen und laden Sie Ihr Dashboard erneut.

Wenn bereits alles auf dem neuesten Stand ist, dann installieren Sie ihren aktuellen WordPress-Core neu. Um das zu tun, klicken Sie in Ihrem WordPress-Dashboard auf den Seitenmenüpunkt Aktualisierungen, der sich unter Dashboard befindet. Ich weiß, das Menü sieht nicht aus wie sonst, es funktioniert aber trotzdem.

Nach dem Klick auf Aktualisierungen müssen Sie ganz hinunterscrollen, denn der Inhalt wird ja nicht neben, sondern erst unter dem Seitenmenü angezeigt. Suchen Sie dort nach einer Stelle, an der steht

Falls du Version 6.1.1–de_DE neu installieren musst, dann kannst du das hier machen:

und klicken Sie auf den darauf folgenden Button mit der Aufschrift Erneut installieren. Warten Sie dann, bis der Prozess vollständig durchgelaufen ist – das kann bis zu einer Minute dauern, vielleicht auch etwas länger. Wenn die Erfolgsmeldung angezeigt wird, klicken Sie auf einen der Links oder auf einen Menüpunkt. Laden Sie die aufgerufene Seite neu.

Leeren Sie zur Sicherheit auch noch einmal Ihren Browser-Cache. Hat die Neuinstallation das Problem gelöst? Ja? Perfekt und weiter zum Feedback. Nein? Weiter zu Schritt 4:

Schritt 4: Änderungen in WordPress Konfigurationsdateien vornehmen

Manchmal gibt es in WordPress seltsame Probleme. Offenbar haben Sie gerade eins davon. Dieser und der nächste Schritt sollten Ihnen bei der Behebung helfen. Um diese Schritte durchzuführen, müssen Sie einzelne Dateien Ihrer WordPress-Installation auf dem Webserver verändern. Dazu benötigen Sie Serverzugriff, am besten per FTP.

So einen Zugriff hat man in manchen Hosting-Paketen über die Server-Benutzeroberfläche, z.B. Plesk. Es geht aber auch ganz einfach mit einem FTP-Client, z.B. dem kostenlosen Filezilla. Zunächst laden Sie sich damit die Datei  wp-config.php auf Ihren lokalen Computer herunter. Öffnen Sie die Datei mit einem Text-Editor (nicht mit MS-Word oder ähnlichen Textverarbeitungsprogrammen).

Fügen Sie die folgenden Textzeilen ein:

define( 'CONCATENATE_SCRIPTS', false );
define( 'SCRIPT_DEBUG', true );

und zwar möglichst direkt vor der Zeile, in der steht

/* That's all, stop editing! Happy blogging. */

Speichern Sie dann die Datei und laden Sie sie wieder zurück auf den Server hoch. Laden Sie danach im Browser Ihr WordPress-Dashboard neu. Problem gelöst? Perfekt und weiter zum Feedback! Wenn das Problem davon nicht gelöst wird, dann entfernen Sie diese beiden Zeilen wieder und laden Sie die bereinigte Datei erneut auf den Server hoch. Und gehen weiter zu:

Schritt 5: Änderungen in WordPress-Core-Dateien vornehmen

Wenn bisher nichts geholfen hat, dann können Sie noch versuchen, eine Datei zu ändern, die sich im WordPress-Core befindet. Gehen Sie dazu im FTP-Client ins Verzeichnis wp-admin Ihrer WordPress-Installation und laden Sie die Datei  wp-admin/load-styles.php auf Ihren lokalen Rechner herunter.

Öffnen Sie auch diese Datei mit einem Text-Editor und gehen Sie zu folgender Zeile, die sich ziemlich am Anfang der Datei befindet:

error_reporting(0);

Ersetzen Sie diese Zeile durch die folgende:

error_reporting( E_ALL | E_STRICT );

Speichern Sie die Datei und laden Sie diese wieder zurück auf den Server hoch. Laden Sie danach Ihr WordPress-Dashboard neu, gegebenenfalls auch mehrmals. Wenn das Dashboard wieder normal angezeigt wird, ist das Problem behoben. Wenn nicht, leeren Sie nochmals Ihren Browser-Cache. Laden Sie danach das Dashboard nochmals neu.

Wenn diese Modifikation einmal funktioniert hat, dann können Sie die Änderung an der Zeile auch wieder rückgängig machen. Tun Sie das und laden Sie die bereinigte Datei wieder zurück auf den Server hoch. Testen Sie danach die Funktionalität. Wenn alles normal aussieht, Gratulation! Sie haben das Problem gelöst und weiter zum Feedback.

Schritt 6: Lesen Sie die Kommentare unten auf dieser Seite

Es gibt fälle, bei denen sich nach den hier beschriebenen ersten 5 Schritten zwar eine Besserung einstellt, allerdings nicht komplett. In den Kommentaren unten haben sich mit BesucherInnen dieser Seite interessante Diskussionen ergeben, aus denen Sie vielleicht auch den einen oder anderen Hinweis für Ihre eigene Situation mitnehmen können.

Ein Beispiel dafür ist das Auftreten von 403 Fehlern für Teile des Dashboards, nachdem es wieder funktioniert. Dafür können z.B. fehlende Dateiberechtigungen sein, mehr Details aber unten, z.B. in meinen Antworten auf Ingo und Silke. Hier geht es zu den Kommentaren.

Wenn das WordPress-Dashboard wieder richtig angezeigt wird

Wenn das WordPress-Dashboard wieder richtig angezeigt wird, haben Sie das Problem erfolgreich gelöst. Klicken Sie sicherheitshalber auf ein paar der Menüpunkte im linken Seitenmenü des Dashboards. Wenn alles wie gewohnt aussieht, perfekt und weiter zum Feedback. Wenn nicht, laden Sie die jeweilige Seite neu.

Wenn Sie alles getan haben, das ich hier aufgeführt habe, und Ihr WordPress-Dashboard trotzdem nicht zur Normalität zurückgekehrt ist, schreiben Sie mir ein paar Zeilen als Kommentar auf dieser Seite und schildern Sie die Situation. Ich werde mich bemühen, Ihnen weitere Hinweise geben zu können.

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Nächste Schritte

Egal, ob Sie gerade beim Aufbau Ihrer WordPress-Website sind, oder ob Sie schon länger dabei sind: Finden Sie heraus, ob Sie alle 19 ersten Schritte beim Aufbau Ihrer WordPress Website erledigt haben, die ich in meinem Artikel 19 Schritte zur fertigen WordPress-Website: Alle Details empfehle. Wetten, Sie lernen noch etwas dazu?

Andreas Krassnigg